Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring

06.07.2020

Stefanie Molthagen-Schnöring ist Vizepräsidentin für Forschung und Transfer an der HTW Berlin, an der sie zuvor als Professorin für Wirtschaftskommunikation tätig war. Die gebürtige Sauerländerin und promovierte Germanistin ist nach Studium und Promotion an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Hamburg in die Agenturwelt eingestiegen und war auch in Berlin zunächst als Kommunikationsberaterin tätig.

Unternehmen/Produkt/Innovation: Die HTW Berlin bietet mehr als 70 Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft, Technik, Informatik und Gestaltung. Mit rund 14.000 Studierenden und 300 Professor_innen ist sie die größte Hochschule für angewandte Wissenschaften im Land Berlin. Der Campus Wilhelminenhof an der Spree verbindet Industrietradition mit innovativer Forschung und Lehre in Themenbereichen wie z.B. Erneuerbare Energien, Gesundheitsinformatik und Industrie

Was bedeutet es für die HTW an einem Zukunftsort zu sein?

Als Hochschule sehen wir es als unseren Auftrag, Zukunft aktiv zu gestalten und damit zur Lösung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen beizutragen. Dies gelingt nur in einem lebendigen Umfeld, wie es ein Zukunftsort bietet. Hier treffen Wissenschaft und Wirtschaft, Nachbarschaft und Studierendenschaft, im Falle von Schöneweide auch Tradition und Innovation aufeinander. Und an diesen Schnittstellen entstehen spannende neue Ideen – in Lehre und Forschung, aber auch im Gründungsbereich, den wir als Hochschule gerade mit viel Energie weiterentwickeln. Dabei möchten wir nicht nur unseren Studierenden, sondern auch Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Akteur_innen einen Ort bieten, an dem sie über Zukunft nachdenken können.

Die Arbeit mit Studierenden zeigt mir…

…dass wir uns um die Zukunft keine Sorgen machen müssen. Ich erlebe eine sehr nachdenkliche, aber auch anpackende Generation von Studierenden – entgegen aller medialen Unkenrufe. Die Studierenden sehen die Notwendigkeit einer sozial-ökologischen Transformation, so haben sie an der HTW Berlin z.B. ein „Haus der Transformation“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine Plattform der Vernetzung – intern sowie mit externen Partner_innen – um Lösungen für den Klimawandel zu finden, Diversität zu leben und Visionen für eine lebenswerte Zukunft zu entwickeln. Ich kann in meiner aktuellen Position meiner Leidenschaft für die Lehre leider nicht im gewohnten Maße nachkommen, aber ich freue mich über die vielen engagierten Student_innen, die auch die Transfer- und Forschungsaktivitäten der HTW Berlin aktiv mitgestalten.

Welche Innovation hat Sie in der letzten Zeit besonders beeindruckt?

Besonders spannend finde ich Innovationen, die technologische, ökologische und/oder soziale Gesichtspunkte vereinen. Bei der 25-Jahr-Feier der HTW Berlin, die unter dem Motto „25 Zukunfts(t)räume“ stand, hat z.B. Anke Bytomski-Guerrier, eine Alumna der HTW Berlin, ihr Projekt „The Future Living“ vorgestellt, durch das Menschen ihren Müllverbrauch mittels einer digitalen Plattform analysieren und reduzieren können. Und Selma Gedik, die ich als Stipendiatin begleiten durfte, hat mit „Auf Augenhöhe“ einen Weg gefunden, kleinwüchsige Menschen stilsicher einzukleiden, indem sie eine internationale Konfektionsgrößentabelle speziell für die Proportionen kleinwüchsiger Menschen entwickelt hat.