
Matthias Krinke
Matthias Krinke ist Ingenieur und Gründer sowie Geschäftsführer von pi4_robotics GmbH, einem führenden Berliner Unternehmen im Bereich Robotik, Bildverarbeitung und Automatisierung am Zukunftsort Technologie-Park Berlin-Humboldthain. Er entwickelte sein Unternehmen seit den 1990ern zu einem Vorreiter für humanoide Serviceroboter und KI-gesteuerte Inspektionslösungen – von spezialisierten Industrierobotern bis hin zu Pflege-, Concierge- und Security‑Robotern.
Herr Krinke, pi4_robotics ist Finalist beim Deep Tech Award 2025 – herzlichen Glückwunsch! Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie und Ihr Team, und welche Innovation hat Sie in die Finalrunde gebracht?
Es ist eine große Ehre und Anerkennung in der finalen Runde dabei zu sein. In diesem Jahr sind wir für den Workerbot16 nominiert. Das ist ein mobiler humanoider zweiarmiger Roboter für Fabrikarbeit. Um mit dem Menschen effektiv kollaborieren zu können, verfügt er über eine integrierte AR – Augmented Reality Funktion. Das ist in der Art einmalig auf der Welt!
Seit über 30 Jahren entwickelt pi4_robotics in Berlin innovative Roboterlösungen für Industrie und Handwerk. Woran arbeiten Sie aktuell und wohin entwickelt sich der Robotikmarkt Ihrer Meinung nach in den nächsten zehn Jahren?
Wir fokussieren uns jetzt und in Zukunft auf Serviceroboter, die außerhalb der klassischen Fabrikarbeit, das Personal unterstützen und entlasten sollen. Wir wollen mit unseren Produkten, Lösungen für die Überalterung der Gesellschaft und den Mangel an Pflegekräften aufzeigen und anbieten.
Foto: pi4_robotics GmbH
Mit humanoiden Robotern bewegen Sie sich an der Schnittstelle zwischen Technologie und Gesellschaft. Wie sehen Sie die Rolle Ihrer Roboter in der Arbeitswelt von morgen und welche ethischen Überlegungen spielen für Sie dabei eine Rolle?
Wir werden in Zukunft (in 5- 10 Jahren) alle mindestens einen helfenden Roboter an unserer Seite haben. Unser Ziel ist es für die Bürger von Europa einen Roboter anbieten zu können, der bei uns produziert wird und alles, was er hört und sieht, für sich behält…
Foto: pi4_robotics GmbH
Ein zentrales Anliegen von pi4_robotics ist die Stärkung europäischer Lieferketten und faire Produktionsbedingungen. Wie setzen Sie diese Werte konkret in Ihrer Arbeit um und welchen Einfluss hat das auf Ihre Wettbewerbsfähigkeit?
Ganz entscheidend ist es bereits im Entwicklungsprozess die Produktionsmöglichkeiten und die Kosten der einzelnen Prozesse zu berücksichtigen, um so eine optimale Auswahl zu treffen. Problematisch bleiben die höheren Beschaffungskosten in Europa und die Liefergeschwindigkeit im Vergleich zu Asien. Diese Nachteile können wir nur durch gut durchdachte Lösungen und innovative Funktionen ausgleichen.
Sie sind mit Ihrem Unternehmen am Zukunftsort Berlin Humboldthain angesiedelt – einem Standort mit industrieller Tradition und technologischem Fokus. Was schätzen Sie besonders an diesem Standort, und welchen konkreten Mehrwert bringt Ihnen als Robotikunternehmen das Netzwerk der Zukunftsorte?
Der Standort ist natürlich, durch die zentrale Lage am Gesundbrunnen, ideal. Aber die Mischung aus Universität, Forschung und Unternehmen ist ein Gewinn und hat in der Vergangenheit oft auch geholfen und Synergien erzeugt.
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Foto: pi4_robotics GmbH