Chemiker der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Rainer Haag erhält Millionenförderung

15.02.2024

Berlin SÜDWEST

Pressemitteilung vom 15.02.2024

Novo Nordisk Stiftung unterstützt Entwicklung von neuem Anti-Grippe-Medikament mit 1,86 Millionen Euro

Die Novo Nordisk Stiftung fördert ein internationales Forschungsteam unter Leitung Prof. Rainer Haag, Freie Universität Berlin mit 1,86 Millionen Euro, um die Entwicklung von Präzisionsglykol-Oligomeren als hetero-multivalente Blocker für pandemische Influenzaviren voranzutreiben.

Das Influenza-A-Virus (IAV) verankert sich mit verschiedenen Oberflächenproteinen an der Oberfläche von Wirtszellen, um den Infektionszyklus einzuleiten. Diese Oberflächenproteine sind für die Adhäsion des Virus an die Wirtszellen und die Freisetzung der neu produzierten Viren aus den Wirtszellen verantwortlich. In diesem Projekt zielen die Forscher darauf ab, die Wirtszellen zu imitieren, indem sie ähnliche Rezeptor­moleküle verwenden, die auf einem multivalenten Gerüst dargestellt, aber mit hoher Präzision angeordnet sind, um das Virus auszutricksen“ und die Infektion wirksam zu blockieren. Das Projekt konzentriert sich auf die präzise Gestaltung erschwinglicher multivalenter Gerüste, die verschiedene virusbindende Rezeptor­moleküle tragen, um die Oberflächenproteine des Virus zu blockieren und den Infektionszyklus zu unter­brechen. Bei Erfolg wird der resultierende Wirkstoffkandidat einen neuen Ansatz zur Bekämpfung pandemischer IAV-Stämme bieten, Resistenzen verhindern und zur Vorbereitung auf künftige Grippe­pandemien beitragen.

Die Forschenden, die hinter dem geförderten Projekt stehen, kombinieren auf perfekte Weise ihr Fachwissen über multivalente Gerüstsubstanzen, Nukleinsäuretechnologie, Glykokonjugate, in-vitro-Bindungstests und IAV-in-vivo-Modelle. Das Konsortium besteht aus: Rainer Haag und seiner Forschungsgruppe an der Freien Universität Berlin; und den Kooperationspartnern Jørgen Kjems und Julián Valero Moreno und ihren Forschungsgruppen an der Universität Aarhus; Wendy Barclay und ihrer Forschungsgruppe am Imperial College London; sowie Sumati Bhatia und ihre Forschungsgruppe an der Universität Swansea. Das drei­jährige Projekt startet im März 2024.