Volker Hofmann I Humboldt Innovation

Volker Hofmann

11.06.2020

Volker Hofmann ist Geschäftsführer der Humboldt-Innovation GmbH. Der Diplom-Kaufmann, gebürtige Berliner und Alumnus der Humboldt-Universität zu Berlin war zuvor Leiter des HU Gründungsservices bzw. Teamleiter des Spin-Off Management der Humboldt- Innovation und für eine Unternehmensberatung tätig.

Die Humboldt-Innovation verfolgt den Ansatz, universitäres Knowhow für Gesellschaft und Wirtschaft nutzbar zu machen und mit Innovationen die Zukunft zu gestalten. Sie bietet Lösungen für die Wissenschaft und Lösungen aus der Wissenschaft. Als wichtiger Brückenbauer fördert die GmbH den Austausch zwischen der Humboldt-Universität zu Berlin und deren Partnern im privaten und öffentlichen Sektor.

2005 als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Humboldt-Universität zu Berlin gegründet, genießt die Humboldt-Innovation GmbH inzwischen als Wegbereiter und Ermöglicher bei der Umsetzung von innovativen Geschäftsideen einen ausgezeichneten Ruf. Über 133 gegründete Startups von aktuellen und ehemaligen Studierenden und Forschenden mit insgesamt rund 1.500 neu geschaffenen Arbeitsplätzen sind bislang entstanden. 2018 wurde die Humboldt Innovation GmbH vom Deutschen Institut für Erfindungswesen als „Beste Innovationsförderung“ ausgezeichnet.

Was ist das Besondere an der Arbeit in der Gründungsförderung an einem Zukunftsort?

Die Humboldt-Universität kennzeichnet eine herausragende Forschung, die einen Ozean an Ideen und unermessliches Innovationspotenzial bietet. Dies wird besonders am Zukunftsort Adlershof deutlich, wo die Universität mit ihren Naturwissenschaften sitzt. Besonders gute Bedingungen bietet hier die Nähe von Wissenschaft und Wirtschaft, die ein wertvoller Nährboden für einen erfolgreichen Transfer von Ideen und Forschungsergebnissen ist. Diese Kombination bietet ein einzigartiges Potenzial zur Förderung junger Unternehmen, die aus der Wissenschaft heraus entstehen. Dieses Potential heben wir durch gezielte Maßnahmen und Strukturen, wie beispielsweise den Humboldt Startup-Inkubator Adlershof. Genauso zählt aber auch die enge Zusammenarbeit mit der WISTA dazu. Gemeinsam helfen wir bei der Entstehung von Jungunternehmen, die 10 Jahre später eine tragende Säule der Berliner Wirtschaft sein werden. Gerade der Standort Adlershof hat gezeigt, wie das funktionieren kann.

Die Arbeit mit jungen Unternehmer*innen bedeutet…

…einen echten gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Denn Innovation ist der Kern von Veränderung und Wandel und somit ein essenzielles Instrument zur Gestaltung von Zukunft, gerade für eine Wissensgesellschaft. Die Unternehmen, die wir seit 15 Jahren mit unserem Startupservice betreuen, entstehen aus der Forschung heraus. Jungen Unternehmer*innen als Webgebleiter und Sparring Partner zur Seite zu stehen und ihnen zu helfen, die im universitären Kontext gewonnen Ideen in die Anwendung zu bringen – und damit der breiten Öffentlichkeit nutzbar zu machen, ist ein spannender Auftrag mit einem außergewöhnlichen Arbeitsumfeld. In den letzten Jahren sind langfristige und vertrauensvolle Bindungen entstanden, von denen inzwischen beide Seiten nachhaltig profitieren. Und das ist nicht nur für Wirtschaft und Gesellschaft, sondern auch für die Universität ein tragfähiges Geschäftsmodell: denn erfolgreich in der Region angesiedelte Unternehmen bleiben der Universität verbunden und geben ihre Stärke zurück. So entstehen immer mehr Forschungsprojekte zwischen unseren Alumni Startups und der Humboldt-Universität, ein effizienter Kreislauf von Wissen.

Welche Innovation hat Sie in der letzten Zeit besonders beeindruckt?

Der unmittelbare Impact von Forschung auf die Gesellschaft wird für die Öffentlichkeit ja oft dann sichtbar, wenn die Gesellschaft vor Herausforderungen steht, für die fieberhaft nach Lösungen gesucht werden und die alle betreffen. Wie derzeit im Fall der Corona-Krise und der Bedrohung durch das Covid-19 Virus. Das Unternehmen Cyano Biotech, das 2004 als Startup aus der Humboldt-Universität zu Berlin gegründet wurde, ist inzwischen weltweit führend in der angewandten Forschung und Entwicklung von Cyanobakterien, deren Wirkstoffe für die Herstellung von Medikamenten gebraucht werden. Mit Sitz im Technologiepark Adlershof beteiligt sich das Unternehmen derzeit aktiv an der Suche nach einem Impfstoff. Cyano-Biotech sorgt für die kostenlose Bereitstellung von Naturstoff-Bibliotheken, aus denen sich Firmen und universitäre Einrichtungen zu ihren Screening-Programmen nach antiviralen Corona-Wirkstoffen bedienen können. Diese Naturstoffe sind wichtig bei der Entwicklung von Medikamenten und können den Verlauf einer Corona-Erkrankung behandeln und mildern und können damit einen Teil zur Eindämmung der Pandemie beitragen.