Prof. Stefan Hecht

18.12.2023

Stefan Hecht ist Gründer des neuen Center for the Science of Materials Berlin (CSMB). Von Sommer 2019 bis Ende 2022 war er wissenschaftlicher Direktor des DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien und hatte den Lehrstuhl für Makromolekulare Chemie an der RWTH Aachen inne, bevor er als Einstein-Professor und Gründungsdirektor des Center for the Science of Materials Berlin an seine Alma Mater, die Humboldt-Universität zu Berlin, zurückkehrte. Am CSMB forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin und weiterer Berliner Forschungseinrichtungen zu neuen Materialien. Der Fokus liegt auf Zukunftsmaterialien für neuartige Batterien, Katalysatoren, Solarzellen und 3D-Drucktechnologie. Das Ziel: nachhaltige Energiematerialien schneller zu entwickeln.

Welche Materialien beschäftigen Sie aktuell?

In unserem Center for the Science of Materials Berlin dreht sich zurzeit vieles um Energiematerialien, die ich sehr gern auch als Energiewandelmaterialien bezeichne. Hierbei geht es uns darum, die Effizienz der Energieumwandlung – sowohl vom Sonnenlicht in Elektrizität durch Photovoltaik als auch deren chemische Speicherung in Batterien und energiereichen Stoffen – und den damit verbundenen ökologischen Fußabdruck nachhaltig und ganzheitlich zu verbessern. Und als ob das alles nicht schon genug wäre, wollen wir die Materialienentwicklung auch noch beschleunigen.

Was sind die größten Herausforderungen bei der Entwicklung neuer, nachhaltiger Materialien?

Die Herausforderung ist ja immer, dass man besser sein muss als der aktuelle Stand der Technik – und der ist was die Performance anbetrifft ja nicht schlecht. Will sagen, die neuen Materialien müssen nicht nur „grüner“, d.h. energieeffizienter und aus nachhaltigen Stoffquellen herstellbar sein, sondern sie müssen auch mindestens so gut, eigentlich sogar besser performen.

Welche Lebensbereiche werden in Zukunft durch den Einsatz neuer Materialien am meisten verändert werden?

Wir leben in einer stofflichen Welt und folglich verändern neue Materialien all unsere Lebensbereiche massiv und tun dies bereits. Vom Elektroauto bis hin zum 3D-gedruckten veganen Schnitzel ist so ziemlich alles dabei.

Was bedeutet es für Sie, am Zukunftsort Adlershof tätig zu sein?

Während ich vor gut 20 Jahren noch skeptisch war, bin ich mittlerweile absolut begeistert, wie sich der Standort entwickelt. Wahnsinn! Und natürlich macht es Spaß, einen Teil beitragen zu können.

Welche Innovation hat Sie in letzter Zeit besonders beeindruckt?

Persönlich bin ich derzeit von der rasanten Entwicklung von 3D-Drucktechniken begeistert. Mit dem bekannten Kommentar von Officer Spock vom Raumschiff Enterprise ist es „faszinierend“, wie schnell wir mit dieser Schlüsseltechnologie der Vision vom „Replikator“ immer näherkommen.

Weitere Links
Center for the Science of Materials Berlin (CSMB)
Wo sich die Zukunft materialisiert

Bildquelle: WISTA Management GmbH