Dem Wandel der Arbeitswelt mit Stärke begegnen: EvoFrame forscht an individuellen Lösungen für eine innovative und lernfähige Organisation von Morgen I Siemensstadt Square

Gesellschaftlicher und technologischer Wandel übt starken Veränderungsdruck auf die Unternehmen aus. Für die einzelnen Mitarbeitenden bedeutet dies ein Arbeitsumfeld, welches immer undurchschaubarer und zunehmend weniger planbar wird.

Das öffentlich geförderte Projekt EvoFrame „Entwicklung eines evolutionären, menschenzentrierten Frameworks für wandlungskompetente Organisationen“, an dem das Werner-von-Siemens Centre for Industry and Science e.V. am Zukunftsort Siemensstadt Square mitwirkt, schafft einen Rahmen, der die Wandlungsfähigkeit von Unternehmen und deren Mitarbeitenden unterstützt, ermöglicht und fördert. Dafür sind neue Lösungen notwendig.
Das interdisziplinäre Team, das aus Industrieunternehmen, KMUs und wissenschaftlichen Einrichtungen besteht, kombiniert neue Ansätze der Mensch-Technik-Interaktion aus der Praxis mit arbeitsmedizinischen, soziologischen und psychologischen Erkenntnissen sowie Einflüssen aus der Zukunftsforschung.
Quelle: YOUSE GmbH

Mittels antizipativer Früherkennung auf äußere Einflüsse rechtzeitig reagieren

Zur Wahrnehmung von Veränderungen einer Organisation bzw. des eigenen Arbeitsplatzes benötigt es vorausschauendes Denken und Handeln. Jede:r kann selbst die Zukunft im eigenen Handlungsraum beeinflussen und dem Veränderungsdruck entgegenwirken. Fähigkeiten, mit zukünftigen Möglichkeitsräumen umzugehen und diese zu adaptieren, legen den Grundstein für die wandlungsfähige Organisation.

Dazu identifizierten die Projektteams der YOUSE GmbH und NextGenerationWorX GmbH Wandlungstreiber, also Trends bzw. Ursachen, die die Zukunft beeinflussen, und schaffte auf dieser Basis geeignete Kurzworkshopformate für Unternehmen, die die Übertragung zukunftsweisender Szenarien auf die eigene Organisation ermöglichen.

Um herauszufinden, wie wandlungsfähig jedes Individuum und wie die Wandlungsmöglichkeiten einer Organisation ausgeprägt sind, arbeiteten die Projektpartner mit verschiedenen Ansätzen:

• einer systemischen Aufstellung,
• einem Werteworkshop in Rahmen einer ethisch, sozialen und gesellschaftlichen Begleitforschung und
• entwickelten für Organisationen das 6×6 der Organisationsentwicklung.

Diese Konzepte dienen neben dem Aufbau von Zukunftskompetenzen auch zur Stärkung der Wandlungsfähigkeit von Mitarbeiter:innen in Organisationen.
Quelle: YOUSE GmbH

Anwendungspartner für die Charité gesucht

Im Rahmen einer empirischen Untersuchung sucht das Institut für Arbeitsmedizin der Charité Unternehmen, die aktuell einen Wandlungsprozess durchlaufen und bereit sind, diesen wissenschaftlich begleiten zu lassen. Ziel ist es, die Wandlungsbereitschaft und gesundheitliche Schutz- und Risikofaktoren bei Mitarbeitenden zu erfassen. Mithilfe eines kurzen DSGVO-konformen Onlinefragebogens (ca. 20 Minuten) und einer Folgeerhebung werden datenbasierte Implikationen zur Förderung der Wandlungsbereitschaft abgeleitet. Die Ergebnisse werden im Rahmen eines Workshops vorgestellt und können genutzt werden, um Transformationsprozesse zu optimieren. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch Expert:innen der Charité und ist kostenlos.

Alle Voraussetzungen, Benefits und Informationen finden Sie unter https://wvsc.berlin/wp-content/uploads/2024/09/Charite_Flyer.pdf. Interessierte Unternehmen können sich jederzeit unter evoframe@charite.de melden.

Ausblick: Umsetzung eines Demonstrators und Workshopkonzepte am Zukunftsort Siemensstadt Square

Im weiteren Verlauf des Projekts ist für Anfang 2025 der Aufbau eines Demonstrators beim Projektpartner Werner-von-Siemens Centre for Industry and Science e.V. am Zukunftsort Siemensstadt Square geplant. Vorgesehen ist die Abbildung eines Montageprozesses mittels einer Kollaboration aus Mensch-Roboter und Avatar. Pi4 stellt hierfür einen entsprechenden Roboter. Die Siemens AG erarbeitet die Avatar Lösung. Damit greift das Projektkonsortium eine wichtige Thematik auf: den Fachkräftemangel. Mittels einer automatischen Mitarbeiterauswahl ermöglicht der Demonstrator eine Qualifizierung am Arbeitsplatz. Ungeschulte Fachkräfte können in unbekannte Prozesse eingebunden und befähigt werden.

Im Zusammenspiel mit dem Aufbau des Demonstrators entwickeln, erproben und evaluieren die Projektpartner verschiedene Workshopformate, die die Wandlungskompetenz fördern und den einzelnen Mitarbeitenden sowie eine Gesamtorganisation im Umgang mit Wandel stärken sollen.

Förderhinweis

Das Projekt EvoFrame wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) betreut.

Hier geht’s zur offiziellen Projektwebseite: https://wvsc.berlin/projekt/evoframe/

Die Projektpartner von EvoFrame: Siemens Energy, Siemens AG, Technische Universität Berlin, Charité Universitätsmedizin Berlin, TresCom Technology GmbH, pi4_robotics GmbH, IBO, IBO Digital, YOUSE GmbH, NextGenerationWorX GmbH, Werner-von-Siemens Centre for Industry and Science e.V.
assoziierte Partner: 5th Industry, Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V.