Natalie Tacke

11.06.2024

Natalie Tacke, eine Halb-Brasilianerin und leidenschaftliche Feinschmeckerin sowie Sportliebhaberin, ist Head of food LAB am Behrens-Ufer | BE-U. Ihre Liebe zum guten Essen und ihre Affinität zum Sport prägen ihre Persönlichkeit. Mit umfangreicher internationaler Managementerfahrung und einem Fokus auf grüne Energie und innovative, nachhaltige Foodkonzepte wird Natalie das BE-U gemeinsam mit dem gesamten Team der DIEAG in eine nachhaltige Zukunft führen.

 

Wie sind Sie dazu gekommen, beim food LAB am Behrens-Ufer zu arbeiten?

Die Gelegenheit, Teil des food LABs am Behrens-Ufer zu werden, war für mich äußerst faszinierend. Das BE-U ist nicht nur ein Projekt, sondern eine Plattform, die wegweisende Lösungen für die Zukunft der urbanen Lebensmittelversorgung entwickelt. Die einzigartige Möglichkeit, an einem Projekt mit einem so großen Potenzial für positive Veränderungen zu arbeiten, hat mich von Anfang an angezogen. Die Herausforderungen, die Vielfalt der Perspektiven und die kollektive Entschlossenheit, einen echten Unterschied zu machen, sind Dinge, die mich täglich motivieren. Es ist spannend, Teil dieses Teams zu sein und dazu beizutragen, eine nachhaltigere und innovativere Zukunft zu gestalten.

Was macht das food LAB? / Was macht den Ansatz vom food LAB in Ihren Augen besonders?

Das food LAB am BE-U vereint Akteure aus der Lebensmittelbranche, Forschung, Vereinen, Politik, Landwirtschaft, Gastronomie, Einzelhandel und weiteren Sektoren. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist entscheidend, um ein nachhaltiges Foodkonzept zu entwickeln und umzusetzen. Durch die Kombination von Expertenwissen und praxisnaher Kooperation entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der ersten Idee bis zur Umsetzung – entstehen Synergien und Kooperationsmöglichkeiten, die den Erfolg des Projekts gewährleisten.

Das Besondere am food LAB ist die Vielfalt der Perspektiven, die zusammengeführt werden. Die Komplexität des Projekts und der Anspruch, auch in 20 Jahren noch innovativ und zukunftsfähig zu sein, erfordern eine enge Zusammenarbeit. Durch themenspezifische Workshops und regelmäßige Zusammentreffen fördern wir nachhaltige Ernährungspraktiken und entwickeln moderne, städtische Lebensmittelproduktion und -versorgung.

Unser Ziel ist es, das BE-U zu einem nachhaltigen Stadtquartier zu entwickeln. Dafür arbeiten wir in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Unternehmen, Einzelhändlern und gastronomischen Einrichtungen am Standort BE-U. Unsere Motivation ist es, wegweisende Lösungen zu entwickeln und die urbane Lebensmittelversorgung nachhaltig zu gestalten. Wir initiieren Konzepte, die auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit basieren und schaffen ein Modell für zukunftsweisende Ernährungskonzepte. So agieren wir als Vorreiter für nachhaltige Lebensmittelpraktiken, sowohl lokal als auch überregional.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ein typischer Arbeitstag bei mir ist abwechslungsreich und dynamisch, da im BE-U food LAB großer Wert auf Vernetzung, Kommunikationsveranstaltungen und Wissenstransfer gelegt wird. Neben den einzelnen Workshops und den Zusammentreffen der Experten arbeite ich viel an der Förderung und Koordination dieser Aktivitäten. Das macht meinen Job so vielfältig und interessant. Oft bin ich in unserem Büro in Charlottenburg oder am BE-U in Oberschöneweide anzutreffen.

Welche Innovation hat Sie in letzter Zeit besonders beeindruckt?

Die zwei spannendsten Innovationen, die mich sehr beeindrucken, sind zum einen die zellkultivierten Alternativen und zum anderen die myzelbasierten Forschungen. In diesen Bereichen gibt es einige Start-ups, die perspektivisch einen neuen Markt abdecken können, sofern sie die Skalierbarkeit und die wirtschaftlichen Produktionskosten sicherstellen können.

Was sind aktuell die größten Hürden in der Entwicklung innovativer Lebensmittel für die Zukunft?

Das hängt stark davon ab, was und wie produziert wird und worauf der Fokus gelegt wird. Häufig sind hohe Energiekosten aufgrund komplexer Verarbeitungsprozesse die größte wirtschaftliche Hürde. Gesetzliche Vorschriften wie Produktzulassungen oder die Akzeptanz der Verbraucher können ebenfalls herausfordernd sein. Die Liste der Hürden ist lang, aber da wir uns in der Transformationsphase befinden, bin ich zuversichtlich, dass wir sie zukünftig reduzieren können.

Was bedeutet es für Sie (und für das food LAB), im Zukunftsort Schöneweide tätig zu sein?

Im Innovations- und Boom-Korridor Berliner Süd-Osten tätig zu sein, eröffnet uns eine einzigartige Chance. Der Zukunftsort Schöneweide ist ein aufstrebender Standort, der ideale Bedingungen für innovative Konzepte bietet. Hier können wir in einem dynamischen Umfeld neue Ansätze für die urbane Lebensmittelversorgung entwickeln und umsetzen. Die Vielfalt der Akteure und die kreative Atmosphäre fördern den Austausch von Ideen und unterstützen uns dabei, unsere Vision von nachhaltigen Ernährungskonzepten zu verwirklichen.

Was macht Ihnen an der Arbeit am meisten Spaß?

Was mir an der Arbeit am meisten Spaß macht, ist die Möglichkeit, kreative Lösungen zu entwickeln und gemeinsam mit einem engagierten Team an innovativen Projekten zu arbeiten. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Experten und die interdisziplinäre Teamarbeit sind äußerst bereichernd und inspirierend für mich. Am meisten motiviert mich jedoch die Chance, durch unsere Arbeit positive Veränderungen zu bewirken und innovative Lösungen für zukünftige Herausforderungen zu entwickeln.

Was glauben Sie: Wie wird sich unsere Ernährungsweise in den nächsten 100 Jahren verändern?

Eine spannende Frage – die Antwort kennt nur die Zukunft. Wir befinden uns jedoch bereits in einer Transformationsphase. Ich bin überzeugt, dass unsere Ernährungsweise in 100 Jahren stark von der Planetary Health Diet und dem wachsenden Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit geprägt sein wird. Wir werden eine völlig neue Beziehung zu innovativen Lebensmitteln entwickeln. Gleichzeitig werden globale Herausforderungen wie Überbevölkerung, Ressourcenknappheit, überfischte Meere und der Klimawandel bedeutende Veränderungen erfordern.

Wir Menschen müssen jetzt aktiv die richtigen Hebel setzen, damit wir auch in 100 Jahren noch von unserer Natur und unserer Nahrungsweise profitieren können. Es liegt allein an uns, wie sich die Ernährungsweise in 100 Jahren verändern wird. Durch technologische Innovationen, gezielte politische Maßnahmen und ein kollektives Umdenken in Richtung nachhaltiger Lebensweisen können wir die Weichen für eine gesündere und umweltfreundlichere Zukunft stellen.

Was ist das nächste große Ziel des food LABs?

Unser primäres Ziel ist derzeit die Realisierung Gastronomiezusammenschlusses für das BE-U. Wir führen bereits Workshops durch und aktivieren Diskussionen mit den gastronomischen Experten aus dem food LAB, um Synergien und Kooperationsmöglichkeiten zu erkunden. Wir sind fest davon überzeugt, dass eine gemeinsame Zusammenarbeit nicht nur zu effizienteren betrieblichen Abläufen führen kann, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastung leistet.

 

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